UW/H

Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke

Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke

Der erste etwas größere Schritt ist getan. Ich darf mich auf die Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke (UW/H) freuen. Ich danke dem Vizepräsidenten der UW/H Prof. Dr. med. vet. Jan P. Ehlers dafür, dass das möglich wurde. Jan, das wird spannend 🙂
Da es hier um eine Zusammenarbeit zwischen Student*innen, Ärzt*innen und anderen Interessierten geht und Hierarchien keine Rolle spielen sollten, werde ich den Leser/die Lesenden duzen. Zur Verbesserung des Leseflusses verwende ich abwechselnd die weibliche, männliche und neutrale Form. Gemeint sind immer alle, die Lesen.

Ziele der Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke

Was machen wir? Es ist eigentlich ganz einfach. Jan Ehlers und ich wollen etwas für Medizinerinnen und für die Generationen angehender Medizinerinnen tun. Wir wollen uns darum kümmern, dass der Arztberuf wieder mehr Spaß macht. Auf die Universität bezogen meint Jan Ehlers: „Es darf nicht sein, dass einem schon am ersten Tag an der Uni der Spaß am Studium genommen wird.“
Es gibt so viele Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen wie nie zuvor. Es bedarf nur eines motivierten Kreises von Menschen, die Verbesserungen vorantreiben wollen. Studenten der Humanmedizin haben noch ihr ganzes Berufsleben vor sich. Sie sind motiviert, schlau und noch voller Energie an den Grundfesten eines kränklichen Gesundheitssystems zu doktern, damit es ihnen und den Patienten später so gut wie möglich geht. Hier kommen wir zu einem Element, das uns Ärzte fast uneingeschränkt vereint, zumindest bevor wir einen Arbeitsplatz betreten, der von Wettbewerb und anderen Ablenkungen von den Kernaufgaben geprägt ist. Wir wollen nicht primär Kohle scheffeln, sondern Menschen helfen! Wegen dieser Grundeinstellung sollten wir die Weiterentwicklung unseres Faches nicht den Juristen oder Betriebswissenschaftlern allein überlassen. Wir sollten mit unserer in den meisten Fällen etwas menschlicheren Sicht auf den Arztberuf stark Einfluss nehmen! Bevor du jetzt abschaltest, weil es Dir zu idealistisch wird, kommen wir doch zur Sache.

Fahrplan

Die Methoden, um Ideen in der Realität wirklich umzusetzen, haben sich in den letzten zehn Jahren sehr verändert, ich würde sagen, verbessert. Es gibt heute Start-ups, die nicht lange fackeln und sofort mit der Umsetzung von Ideen anfangen. Dann schauen sie, was funktioniert und was nicht. Sie entwickeln das was funktioniert einfach weiter bis es perfekt ist. Das was nicht funktioniert wird, also ein Fehlschlag war, wird verlassen. Fehler machen muss somit erlaubt sein. Das führt leider sonst im Berufsleben eher zu Gesichtsverlust und Scham, in der Medizin haben alle Angst vor Fehlern. Zahlreiche Bestsellerautoren wie Eric Ries (The Lean Startup), der eigentlich Programmierer ist, erzählen uns von Unternehmungen, die mit diesem System großen Erfolg haben. Lässt sich das in der Medizin umsetzen?

Nichts anderes werden wir hier tun und zwar in einem wirklichen Team!

Mit was wir anfangen ist noch gar nicht klar! Wird es die Digitalisierung im Gesundheitswesen sein? Beschäftigen wir uns vielleicht mit „New Work“ oder der Etablierung von „Türkisen Organisationsformen“ in der Arztpraxis? Erst einmal muss geguckt werden, an welchen Projekten schon gearbeitet wird, denn an der UW/H gibt es viel Knowhow. Die Dinge zusammen zu entwickeln ist viel interessanter, nicht unbedingt einfacher, aber am Ende definitiv besser.

Jan Ehlers und ich haben also zum Start keine festen Vorgaben für unseren kleinen Think (and do) Tank. Mit einer geschlossenen Gruppe von Wittener Studentinnen soll etwas entwickelt werden, was Studentinnen und Ärztinnen gleichermaßen hilft. Hierbei soll über die Grenzen unseres Faches hinweg geschaut werden, was den Arztberuf wieder erstrebenswerter macht. Wir werden nach allem Ausschau halten, was hilfreich ist und den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Ärzte sollen wissen, dass da jemand ist, der sich für sie ins Zeug legt.

Folgende Fragen werden wir in den nächsten Wochen klären:

1. Wie und auf welchen Kanälen erfolgt die Kommunikation unter uns?
2. Wie nennen wir uns?
3. Wie gestaltet sich die Kommunikation nach außen?
4. Sollten wir einen Kodex haben, damit Teilnehmerinnen der Gruppe wissen, auf was sie sich einlassen?
5. Welches werden die ersten Themen sein?
6. Was probieren wir als erstes aus?
7. Welche digitalen Hilfsmittel werden wir für die Weiterentwicklung unserer Ideen anwenden?

Mein Beitrag für die Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke soll vor allem darin bestehen, zu organisieren, Ergebnisse zu sammeln und ein wenig den Überblick zu bewahren. Mir hilft dabei, dass ich ziemlich gut weiß worauf es im Arztberuf in der traditionellen Form ankommt. Ich kenne die Schwachpunkte, an denen gearbeitet werden muss und das, was gut funktioniert. Hakt es manchmal im Text bitte ich um Nachsicht. Ich bin Handwerker 😉

Netzwerk, Plastische Chirurgie, Universität Witten/Herdecke

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Björn Steinert
    Januar 29, 2020 12:37 pm

    Sehr geehrter Herr Kollege,

    Sie sind einer der Wenigen, die wie ich auch grosse Sorge in der Identität des Arztberufes im heutigen Makro- und Mikrokontext sehen.
    Eine interessante Reise auf die Sie sich da begeben…
    Ich bin gespannt mehr zu lesen…

    Antworten
    • Lars Kleining
      April 23, 2020 4:52 am

      Schön das zu hören Herr Steinert,
      vielleicht kann man in Hamburg da in Zukunft mal was machen.
      Zur Zeit bin ich noch auf Bali und bilde mich in der Richtung ein wenig fort.
      Vielleicht mal auf einen Kaffee in Hamburg.
      Lars Kleining

      Antworten

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