Seit dem letzten Blogeintrag ist viel passiert, vor allem Gutes. Ich bin zur Zeit nicht nur Plastischer und Ästhetischer Chirurg, sondern auch AMI-Faculty, Leiter der PAAU-Akademie, Netzwerkadministrator und mache den Support für eine Softwarefirma, mit der wir zusammenarbeiten, denn da kümmert man sich nicht richtig. :/ Diese Arbeit bei PAAU besteht darin möglichst gute Arbeitsbedingungen für meine Kollegen und mich zu schaffen. Natürlich bin ich auch weiterhin als Arzt tätig. Die Verbesserung des Arbeitsumfelds von Heilberuflern ist für mich persönliche ein großes Thema, denn auch mein Vater hat ziemlich viele Überstunden in der Klinik geschoben. Viel wird und wurde über die Unzufriedenheit von Ärzt*innen und angehenden Ärzt*innen geschrieben. Was hat sich jedoch die letzten 20 Jahre in der Praxis getan? Ich möchte darüber schreiben was sich bei mir getan hat.
PAAU
Seit Oktober 2020 arbeite ich als angestellter Arzt bei einem Kollegen und Freund, der durch PAAU die Möglichkeit hat, seine Praxis in unmittelbarer Nähe zu einem Douglas Flagship Store zu betreiben. PAAU ist der Name einer innovativen Unternehmung, die minimalinvasive Injektionsbehandlungen in den Toplagen deutscher Großstädte in den Douglas Flagship Stores möglich macht. Die wird realisiert in Zusammenarbeit mit renommierten Arztpraxen, die unabhängig und selbstständig ihre Praxen führen. Für mich war nicht nur das Konzept super interessant, sondern auch die Gründer, die meine Ideen bezüglich des Zusammenarbeitskonzept zwischen den Praxen sehr gut fanden. Es gibt eine Praxis in Frankfurt auf der Zeil und in München in der Kaufinger Straße, also in den Herzen der Großstädte. Im August müsste es am Jungfernstieg in Hamburg losgehen, worauf ich mich als einer der dort praktizierenden Ärzte besonders freue.
Mit PAAU wollen diese Praxen, zusammen in einer Community of Practice, ihre Behandlungsqualität auf höchstes Niveau bringen oder halten. Genau das gelingt bei bekannten anderen „Unterspritzungsketten“ scheinbar nicht so gut. Es soll mit gegenseitiger Unterstützung ein Power House der minimalinvasiven ästhetischen Behandlungen entstehen. Um diese Qualität zu erzielen und zu halten, ist uns sehr schnell klar geworden, dass eine strukturierte Ausbildung, welche es so in Deutschland noch gar nicht gibt, eine Grundvoraussetzung ist. „Na gut, dann macht doch mal ein paar Fortbildungen!“ wird da vielleicht der ein oder andere sagen. Das kann man aber heute deutlich besser machen!
Leiter PAAU Akademie
Ich wollte immer Spaß am Lernen haben, wollte lernen was mich interessiert. Das habe ich dann auch während der ersten und zweiten Coronawelle getan, in der Schule nicht. Am Laptop habe mich vorwiegend in Digital-Health, Coaching, Selbstorganisation und sehr viel in den Themengebieten New Work und Teal fortgebildet. Nach und nach habe ich mich sehr mit vielen digitalen Tools angefreundet, Google Kalender, Slack und ZOOM sind da die Basics. Diese intrinsische Motivation beim Lernen wollte ich wieder bei meinen Kollegen in den Arztpraxen, die mit PAAU zusammenarbeiten, wecken, denn da sollte ich die Ausbildung der Kollege*innen übernehmen. Zu meiner großen Freude hat sich herausgestellt, dass ich all das, was ich aus eigener Motivation 2020 abseits der Medizin gelernt habe, jetzt bei PAAU, in der Akademie anwenden kann. Und das klappt bisher sehr gut. Ich würde sagen die Digitalisierung bei PAAU wird schon gelebt, um in den PAAU Teams aus vielen verschiedenen Städten zusammen zu kommen und effektiv zu kommunizieren.
TEAM PAAU
Auf ZOOM habe ich wöchentlich Kontakt zu meinen Kollegen und Trainees, die ich mittlerweile durch die vielen Check-Ins in die Meetings fast so gut kenne wie Freunde. Trifft man sich dann das erste mal live, ist es so, als kenne man die andere Person schon recht lange. Es gibt mir ein gutes Gefühl, persönlichen Kontakt mit Kolleg*innen zu haben und die Digitalisierung sinnvoll nutzen zu können. Mit Kolleg*innen aus ganz Deutschland habe wir es so geschafft ein echtes Teamgefühl zu kultivieren. Hat jemand Fragen zu einem Thema wird die Frage gepostet und in kürzester Zeit haben drei Andere Lösungsvorschläge im Thread eingestellt! Das ist geballte Arztpower! Alle habe eben das gleiche Ziel: Qualität, Kollegialität und Sicherheit bei minimalinvasiven Behandlungen mit Botulinumtoxin und Hyaluronsäure abzuliefern und so höchstzufriedene Patienten zu haben. Ein Freund und Kollege von mir meinte zu mir, dass die Geschwindigkeit, mit der wir bei PAAU lernen ca. 5-fach im Vergleich zum herkömmlichen Weg ist.
Unterschied PAAU – Ausbildungskliniken
In den Ausbildungskliniken gibt es so ein breit gefächertes Ausbildungsprogramm, dass die Ästhetik, insbesondere die minimalinvasiven Behandlungsmethoden zu kurz kommen. Man macht dann in seiner Freizeit ein paar Unterspritzungskurse und fängt bei seiner Mutter oder Freunden gaaanz langsam an. Es vergehen Jahre bis man einige Patienten unterspritzt hat und vieles von den Kursen hat man mit der Zeit schon wieder vergessen.
PAAU – community of practice
Bei PAAU lernt man online mit eigenen Inhalten und Lerninhalten von Allergan sowie Galderma. Nachdem dann auch beim erfahrensten Injektor*in sämtliche Wissenslücken geschlossen wurden und sich der/die Trainee durch zahlreiche 1:1 Trainings sicher fühlt, ist er/sie fit für die Arbeit bei PAAU. Das kann bis zu einem Jahr oder wenige Wochen dauern, je nach Kenntnisstand. Im Ergebnis sprechen bezogen auf Unterspritzungen mit Hyaluron und Botulinumtoxin auch alle PAAU-Kolleg*innen dieselbe Sprache. Alle kennen die MD-Codes von Allergan und das Konzept von Galderma. Nicht selten kommt es vor, dass in gemeinsamen Besprechungen Ideen zur Behandlung von Patienten genannt werden, auf die man alleine nie gekommen wäre. Diese Professionalität macht nicht nur Spaß sondern gibt einem auch das Gefühl von Vertrauen in das Team. Alle tragen also dazu bei, eine immer bessere Behandlungsqualität abzuliefern, wobei die Impulse nicht nur von den Experten kommen müssen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, mitgenommen aus einer Fortbildung können auch vom Trainee an die Trainer weiter gegeben werden, eben eine Community of Practice.